Hamlet von William Shakespeare

Premiere 2012 in Ridgecrest, von The Hungry River Theater Company

The Hungry River Theater Company mischte Gedichte von E.E. Cummings und Geschichten aus dem Leben der DarstellerInnen mit dem Shakespeare Drama, mit dem Ziel, Hamlet aus genau der Wüste erscheinen zu lassen, die Ridgecrest umgibt. Die Inszenierung zwang das Publikum, sich mit den vielen Ebenen von Theater in ihrem Leben und zwischen ihnen und der Welt zu beschäftigen.

Ein Vorhang aus schwarzem Plastik hinter und Berge von Müll auf der Bühne, und eine „dänische“ Flagge aus Sackleinen – alle Materialien waren in der Wüste, die die Stadt umschließt, aufgesammelt worden. Die Bühne zeigte eine harte, rauhe Welt, in der die fünf DarstellerInnen die Geschichten von vier Kindern erzählten, die ihre Väter verloren hatten, und davor standen, den Thron zu übernehmen.

Mit jedem Mord wurde eine kleine Plattform näher an das Publikum bewegt, erst als des toten Königs Hamlets Grab, dann als Bühne für das Stück im Stück, und schließlich als Ophelias Grab. Requisiten wie Kronen oder Fechtausrüstung waren aus dem Müll der Bühne gemacht. Die häufige Umwandlung von Objekten und der Bühne betonte die vielen Ebenen des Stückes. Um diese Vielschichtigkeit weiter zu treiben, adressierten die PerformerInnen das Publikum an mehreren Stellen im Stück das Publikum direkt, um eigene Geschichten über ihre Väter zu erzählen – um sich dem 400 Jahre alten Stück besser zu verstehen.

Das Stück provozierte bei den ZuschauerInnen die Frage, wie man moralisch bleiben kann in einer grausamen Welt.